Vorwort zu Band 1
Die „E-Volution“ ist nicht mehr aufzuhalten. Tag
für Tag lesen und hören wir in den Zeitungen, im Rundfunk oder im
Fernsehen die Schlagwörter E-Mail, E-Commerce oder World Wide Web.
Unsere moderne Welt mit ihren starken Informations- und
Kommunikations-Bedürfnissen wäre ohne Computer und deren weltweite
Vernetzung kaum noch denkbar. Ob wir über das Internet unseren Einkauf
abwickeln, uns Informationen beschaffen, Fahrpläne abrufen,
Urlaubsreisen buchen, unsere Bankgeschäfte tätigen oder einfach nur Post
verschicken - wir benutzen diese neuen Techniken fast schon
selbstverständlich.
Mittlerweile finden auch immer mehr Nutzer des Internets Gefallen daran,
Informationen oder gar Dienste, z.B. so genannte Web-Services, zur
Verfügung zu stellen. Die Programmiersprache Java, die in den letzten
Jahren eine rasante Entwicklung zu einer weit verbreiteten
Software-Entwicklungsplattform durchlebt hat, ermöglicht es, Software
fürs Internet mit relativ geringem Aufwand zu erstellen.
Dienstleistungen, Produkte und die gesamte Arbeitswelt der Zukunft
basieren in zunehmendem Maße auf Software. Schul- und vor allem
Hochschul-Abgänger werden mit Sicherheit an ihrem späteren Arbeitsplatz
in irgendeiner Weise mit Software oder gar Software-Entwicklung zu tun
haben. Eine qualifizierte Programmiergrundausbildung ist somit
unerlässlich, um nicht ins „Computer-Analphabetentum“ abzudriften.
Leider erscheint vielen, die das Computer-Neuland gerade betreten haben,
das Erlernen einer Programmiersprache zu Beginn einer weiter gehenden
Informatik-Ausbildung jedoch als unüberwindbare Hürde. Mit Java rückt
eine Sprache als Ausbildungssprache immer mehr in den Vordergrund, die
zwar sehr mächtig und vielfältig ist, deren Komplexität es aber
Programmier-Anfängern nicht unbedingt leichter macht, in die
„Geheimnisse“ des Programmierens eingeweiht zu werden.
Angeregt durch unsere Erfahrungen aus vielen Jahren Lehrveranstaltungen
an der Universität Karlsruhe (TH) für Hörerinnen und Hörer
unterschiedlicher Fachrichtungen, in denen in der Regel rund ein Drittel
der Teilnehmer bis zum Kursbeginn noch nicht selbst programmierten,
entschlossen wir uns, das vorliegende Buch zu verfassen. Dabei wollten
wir vor allem die Hauptanforderung „Verständlichkeit auch für
Programmier-Anfänger“ erfüllen. Schülerinnen und Schülern, Studentinnen
und Studenten, aber auch Hausfrauen und Hausmännern sollte mit diesem
Band ein leicht verständlicher Grundkurs „Programmieren in Java“
vermittelt werden. Auf theoretischen Ballast oder ein breites
Informatik-Fundament wollten wir deshalb bewusst verzichten und vielmehr
die Programmiertechniken, jeweils ausgehend vom Problem, über die
Sprachelemente bis hin zur praktischen Anwendung, behandeln. Wir
hofften, mit unserem Konzept für einen Grundkurs Programmieren in Java,
in dem wir auch den absoluten Neuling behutsam in die Materie einführen
wollten, bei unseren Leserinnen und Lesern wie auch Hörerinnen und
Hörern erfolgreich zu sein. Diese Hoffnung wurde, wie wir aus
zahlreichen überaus positiven Leserkommentaren erfahren konnten, mehr
als erfüllt, und so liegt nun bereits die vierte, überarbeitete und
erweiterte Auflage vor.
Wenn man nach dem erfolgreichsten aller Bücher Ausschau hält, so stößt
man wohl auf die Bibel. Das Buch der Bücher steht seit Jahrhunderten für
hohe Auflagen und eine große Leserschaft. In unzählige Sprachen
übersetzt, stellt die Bibel den Traum eines jeden Autoren dar. Was Sie
hier in den Händen halten, hat mit der Bibel natürlich ungefähr so viel
zu tun wie eine Weinbergschnecke mit der Formel 1. Zwar ist auch dieses
Buch in mehrere Teile untergliedert und stammt aus mehr als einer Feder
- mit göttlichen Offenbarungen und Prophezeiungen können wir dennoch
nicht aufwarten. Sie finden in diesem Buch auch weder Hebräisch noch
Latein. Im schlimmsten Falle treffen Sie auf etwas, das Ihnen trotz all
unserer guten Vorsätze (zumindest zu Beginn Ihrer Lektüre) wie
Fach-Chinesisch oder böhmische Dörfer vorkommen könnte.
Lassen Sie sich davon aber nicht abschrecken, denn am Ende des Buches
befindet sich ein Glossar, in dem Sie „Übersetzungen“ für den Fachjargon
bei Bedarf jederzeit nachschlagen können.
Etlichen Personen, die zur Entstehung dieses Buches beitrugen, wollen
wir an dieser Stelle herzlichst danken. Die ehemaligen Tutoren Thomas
Much, Michael Ohr und Oliver Wagner haben viel Schweiß und Mühe in die
Erstellung von Teilen eines ersten Vorlesungs-Skripts gesteckt. Eine
wichtige Rolle für die „Reifung“ des Skriptums bis hin zur Buchfassung
spielten auch die „Korrektoren“. Unsere Universitäts-Kollegen Tobias
Dietrich, Dr. Rudi Klatte und Frank Schlottmann haben mit großem
Engagement Verbesserungsvorschläge eingebracht. Auch Sebastian Ratz
lieferte als „Testleser“ der 1. Auflage wertvolle Anregungen und
Bildbeiträge und unterstützte uns für die 2. Auflage bei der
Überarbeitung sämtlicher Grafiken. Und schließlich sind da noch mehrere
Jahrgänge Erstsemester der Studiengänge Wirtschaftsingenieurwesen,
Wirtschaftsmathematik und Technische Volkswirtschaftslehre, die sich im
Rahmen unserer Lehrveranstaltungen durch Internetseiten, Foliensätze,
Skriptum und Buch „quälten“ und uns auf Fehler und Unklarheiten
aufmerksam machten.
Das insgesamt positive Feedback, auch aus anderen Studiengängen, war und
ist Ansporn für uns, diesen Grundkurs Programmieren weiterzuentwickeln.
Zu guter Letzt möchten wir uns bei Frau Margarete Metzger und Frau Irene
Weilhart vom Carl Hanser Verlag für die gewohnt gute Zusammenarbeit
bedanken.
Karlsruhe, Sommer 2007
Die Autoren